Systematische Parodontitisbehandlung
Das Ziel der "systematischen Parodontitisbehandlung" ist die Beseitigung der Entzündung des Zahnhalteapparates in der Tiefe der Tasche, nicht die Entfernung vom Zahnfleisch selbst.
Eine Entzündung entsteht, wenn Bakterien tief in die Zahnfleischtasche eindringen und es zu einer Besiedelung der Zahnwurzel mit diesen Bakterien kommt. Aufgrund der dadurch ausgelösten Blutungen des entzündeten Zahnfleisches bildet sich der sogenannte Konkremente bzw. Zahnstein unter dem Zahnfleisch. Das Ziel der systematischen Zahnfleischbehandlung ist es, die Bakterienansiedlungen unter dem Zahnfleisch in den Zahnfleischtaschen zu entfernen und somit die Ursache der Entzündung zu beseitigen, denn Erkrankte Zähne können Störungen an entfernt liegenden Stellen des Körpers auslösen (Herderkrankung). Siehe Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündung, Zahnfleischschwund.
Zahnfleischerkrankung
Zahnfleischerkrankung: Parodontose, Parodontitis, Parodontopathien werden vom Wort "Parodont" abgeleitet. Darunter ist der Zahnhalteapparat, bzw. das Verankerungssystem der Zähne im Kieferknochen, zu verstehen. Die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates wird durch bestimmte im Zahnbelag lebende Bakterien bedingt. Diese besiedeln die Wurzeloberfläche und beginnen, sich in Richtung Wurzelspitze auszubreiten. Der Körper versucht auf diesen Angriff mit einer Abwehrreaktion zu reagieren. Dabei werden nicht nur die Bakterien getötet, sondern auch der Zahnhalteapparat abgebaut. Der Zahn wird zunehmend lockerer bis er ausfällt.
Zahnfleischbehandlung in vier Schritten
1.) Alle Beläge, die über dem Zahnfleisch angesiedelt sind werden gründlich manuell und maschinell entfernt.
2.) Bei der systematische Zahnfleischbehandlung werden durch spezielle Instrumente die in der Tiefe angesammelten Bakterienkolonien und deren harte Auflagerungen (Konkremente) von den Wurzeloberflächen entfernt. Dies geschieht mit Handinstrumenten, Ultraschall, medizinischen Spüllösungen sowie mit Laser. Der Laser arbeitet mit einem fluoreszensgesteuerten Feedbacksystem, das in der Tiefe der Zahnfleischtaschen Bakterien und Konkremente aufspürt und gezielt mit kleinen Laserlichtimpulsen verdampft, bis die Tasche steril ist.
3.) Knochenaufbau: In bestimmten Fällen muss der durch die Parodontitis verloren gegangenen Knochen wieder aufgebaut werden.
4.) Nachsorge durch professionelle Zahnreinigung, damit die Anfälligkeit betr. Bakterien minimiert werden kann und keine weitere Zahnfleischerkrankung entsteht. Von entscheidender Bedeutung ist, dass sich keine kritische Menge an Bakterien am Zahnfleischsaum und in Resttaschen ansammeln kann. Siehe Zahnerkrankung.
Parodontitis
Parodontitis ist in weiten Bereichen völlig schmerzlos und daher bleibt sie vielfach lange Zeit unbemerkt.
Der Zahnpatient bemerkt die Parodontitis oft erst dann, wenn ihm Zahnlockerungen und Zahnwanderungen auffallen. Die ersten Anzeichen einer möglichen Parodontitis sind das Bluten vom Zahnfleisch beim täglichen Zähneputzen und seine Verfärbung. Das Zahnfleisch ist nicht mehr hell rosa und straff, sondern entzündlich rot und geschwollen. Es muss sich jedoch nicht immer um eine Parodontitis handeln. In den vielen Fällen handelt es sich um eine oberflächliche Entzündung vom Zahnfleisch, die man als "Gingivitis" bezeichnet. Diese ist im Allgemeinen in einer Sitzung durch eine professionelle Zahnreinigung heilbar. Das Auftreten von Zahnfleischbluten ist ein gewichtiger Grund, den Zahnarzt aufzusuchen, denn eine Gingivitis kann die Vorstufe einer ernsthaften Erkrankung sein und sich zu einer Parodontitis ausweiten, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Zahnprobleme müssen nicht sein. Siehe Ganzheitliche Zahnmedizin. Parodontitis wurde früher auch als Parodontose bezeichnet und ist die häufigste Zahnfleischerkrankung die vielfach zu Zahnverlust führt.