Gruppenprophylaxe
Gruppenprophylaxe bezeichnet die Gesundheitsvorsorge bei Kindern und Jugendlichen in Schulen und Kindergärten.
Eine zahnmedizinische Gruppenprophylaxe beinhaltet die Motivierung und Instruktion zur häuslichen Mundhygiene, eine Ernährungsberatung, eine Fluoridierung und ein gemeinsames, überwachtes Zähneputzen.
Gruppenprophylaxe als vorbeugende Massnahmen
Unter Gruppenprophylaxe versteht man vorbeugende Massnahmen bei bestimmten Bevölkerungsgruppen z.B. in Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen ausserhalb der Zahnarztpraxis.
Die Gruppenprophylaxe bedeutet, Massnahmen zur Erkennung und Verhütung von Zahnerkrankungen:
♦ Gruppenprophylaxe flächendeckend nach einheitlichen Grundsätzen erfolgen
♦ Gruppenprophylaxe die vorrangig in Gruppen durchgeführt werde, insbesondere in Kindergärten und Schulen
♦ Gruppenprophylaxe in Schulen mit Behinderteneinrichtungen, in denen das durchschnittliche Kariesrisiko der Schüler überproportional hoch ist, bis zum 16. Lebensjahr durchgeführt werden.
Der Umfang der Massnahmen:
♦ Untersuchung der Mundhöhle
♦ Erhebung des Zahnstatus
♦ Anleitung zur Mundhygiene
♦ Ernährungsberatung und Fluoridierungsberatung
Die gruppenprophylaktischen Massnahmen sollen auch zum regelmässigen Zahnarztbesuch motivieren. Für Kinder mit besonders hohem Kariesrisiko sind spezifische Programme zu Entwickeln (Intensivprophylaxe).
Durchführung der Gruppenprophylaxe in Kindergärten
Gruppenprophylaktische Massnahmen sollen möglichst frühzeitig einsetzen:
♦ regelmässiges Demonstrieren und Üben des Zähneputzens
♦ altersgerechte kontrollierte Fluoridverabreichung (nach Zahnärztlicher Anweisung)
♦ Ernährungsberatung
♦ Besuch des Zahnarztes in Kindergärten und Motivation zum regelmässigen Zahnarztbesuch
♦ Besuche von Kindergruppen in einer Zahnarztpraxis (zum Angstabbau), -Informationsveranstaltungen für Eltern und Erzieher.
Durchführung der Gruppenprophylaxe in Schulen
Die Gruppenprophylaxe muss altersgerecht durchgeführt werden. Für Schulkinder werden folgende Massnahmen empfohlen:
♦ Aufklärung über richtige Mundhygiene
♦ Demonstrieren und Üben des richtigen Zähneputzens
♦ Ernährungsberatung
♦ kontrollierte Fluoridverabreichung (nach zahnärztlicher Anweisung)
♦ Besuch des Zahnarztes in der Schule und Motivation zum regelmässigen Zahnarztbesuch
♦ Informationsveranstaltungen für Lehrer.
Die Verabreichung von konzentrierten Fluoridgelees und Fluoridlösungen in der Gruppenprophylaxe setzt eine Besprechung und das Einverständnis der Eltern voraus. Dies ist dagegen bei der Anwendung der altersgerechten fluoridierten Zahnpasten nicht erforderlich. Die sachgerechte Durchführung der Gruppenprophylaxe liegt in der Verantwortung des Zahnarztes. Die Fluoridapplikation kann in der Gruppenprophylaxe wie bei der Individualprophylaxe von geschultem zahnmedizinischem Assistenzpersonal durchgeführt werden. Nach entsprechender fachlicher Fortbildung können Erzieher und Lehrer die zahnmedizinische Gesundheitserziehung mit ihrer pädagogischen Erfahrung gut im täglichen Umgang mit den Kindern unterstützen. Die Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen und die Individualprophylaxe in der Praxis müssen gut aufeinander abgestimmt sein. Dabei sollte im Rahmen der Gruppenprophylaxe immer wieder auf die Notwendigkeit des regelmässigen Zahnarztbesuches hingewiesen werden. Dies gilt vor allem für Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko. Die Intensivprophylaxe lässt sich besonders effektiv in der Zahnarztpraxis durchführen, da nur hier auch die entsprechenden technischen Voraussetzungen für den fliessenden Übergang von vorbeugender und kurativer Behandlung bestehen. Entsprechend ist eine gut funktionierende Gruppenprophylaxe erforderlich, die einen reibungslosen Übergang zur Individualprophylaxe ermöglicht.