Pulpitis

Die Entzündung der Pulpa nennt man Pulpitis, das eine häufige Ursache für Zahnschmerzen ist.

Pulpitis dentium ist eine Zahnmarkentzündung bzw. Entzündung des Zahnnervs. Ursachen für Pulpitis sind tiefe, unbehandelte Karies oder chemisch-toxische Unverträglichkeit bei Silikatfüllungen und Kunststofffüllungen. Siehe auch Pulpitis-Zahnschmerzen, Parodontitis, Periodontitis, Parulis, Odontitis.

Pulpitis – Zahnschmerzen

Bei der Pulpitis treten Spontanschmerzen auf bzw. es sind Schmerzattacken die typischerweise schlagartig beginnen und wesentlich länger anhalten, als bei der Zahn-Karies. Nach den Schmerzattacken gibt es meist wieder eine relative Schmerzfreiheit. Anfangs dauern diese schmerzfreien Pausen längere Zeit und werden immer kürzer bis vielfach ein ununterbrochener Schmerz entsteht. Untypische Verläufe von Schmerzattacken sind jedoch möglich. Eine Vitalitätsprobe hilft bei Pulpitis zur Lokalisierung des erkrankten Zahnes, meist aber nicht zur Differenzierung zwischen Karies und Pulpitis. Bei der Pulpitis treten oft starke Zahnschmerzen auf. Diese strahlen in alle Richtungen aus, sodass es dem Zahnpatienten schwerfällt, die genaue Stelle zu lokalisieren. Meistens kann der Zahnpatient nur die betroffene Seite angeben. Ob ein oder mehrere Zähne im Oberkieferbereich oder Unterkieferbereich betroffen sind, kann der Zahnpatient meist nicht beurteilen. Ist keine kariöse Kavität (kariösen Läsionen) zu erkennen, so kann die Entscheidung zwischen mehreren "verdächtigen" Zähnen (z.B. grosse oder alte Füllungen) sehr schwer fallen. Ein Röntgenbild hilft, eine versteckte Karies aufzufinden. Die Lokalisierung durch die Angaben des Patienten kann falsch sein und zu einer fälschlichen Behandlung führen.

Pulpitis, eine Entzündung der Pulpa

Bei einer pulpanahen Karies (Caries profunda) gelangen Giftstoffe (Toxine) und nachfolgend Kariesbakterien zur Pulpa. Die Pulpa reagiert zunächst mit einer vermehrten Durchblutung (Hyperämie), um mehr Abwehrstoffe an den Ort der Schädigung zu bringen. Dabei können Schmerzen auftreten, die durch Temperaturreize (kalt, warm) oder chemische Reize (süss, sauer) ausgelöst werden können. Die Hyperämie kann jedoch auch schmerzlos sein. Unbehandelt geht die Hyperämie in der Regel bald in eine Entzündung der Pulpa (Pulpitis) über. Dabei gelangt vermehrt Serum aus den Blutgefässen in das Pulpagewebe. Man spricht von einer Pulpitis serosa, eine wässrige Pulpaentzündung, die im Kronenbereich beginnt und sich zur Wurzelpulpa bzw. "Zahnnerv" hin ausdehnt. Da die starren Wände der Pulpahöhle ein Anschwellen der Pulpa behindern, kommt es dabei zu einer deutlichen Druckeinwirkung des Pulpagewebes auf den Nerven und Gefässe, sodass spontan teilweise heftige Schmerzen entstehen können. Schlussentlich treten vermehrt weisse Blutkörperchen in der Pulpa (Zahnnerv) auf, wobei Pulpagewebe durch Abwehrreaktion geschädigt werden kann. Es kommt zu einer Vereiterung, die zunächst nur einen Teil der Pulpa erfasst und sich schliesslich auf die gesamte Pulpa (Nerv) ausdehnt. Die seröse Pulpitis bzw. wässrige Nerventzündung geht somit in eine eitrige Pulpitis, der Pulpitis purulenta über. Während es bei der serösen Pulpitis vorwiegend zu Schmerzen auf Kältereize hinkommt, ist der Zahn bei einer Pulpitis purulenta vor allem wärmeempfindlich und klopfempfindlich. Kälte am Zahn kann in diesem Stadium oft sogar vorübergehend Linderung verschaffen. Bei einer Pulpitis purulenta (eitriger Nerv) stirbt das Pulpagewebe schliesslich ab, sodass es zur Pulpanekrose resp. Gewebstod der Pulpa ("Zahnnerv") kommt. Die Schmerzen können bei der Pulpanekrose bzw. Gewebstod der Pulpa / Nerv völlig abklingen. Nach einiger Zeit kommt es durch eine bakterielle Fäulnis zu einer Zersetzung der abgestorbenen Pulpa. Es entsteht eine Pulpagangrän, was ein fauliger Zerfall der Pulpa bzw. Zahnnev ist. Eine Karies kann somit ohne Behandlung zu einem fauligen Zerfall im inneren des Zahnes, der Pulpa führen. Während die Hyperämie (vermehrte Durchblutung) bei entsprechender Behandlung häufig noch reversibel resp. rückführbar ist, kann ein Zahn bei einer Pulpitis nur noch in den Anfangsstadien vital erhalten werden. Die Behandlung einer Caries profunda (tiefe Karies) ist somit eine wichtige Massnahme zur Vitalerhaltung der Pulpa.

Eine Pulpitis kann unterschiedliche Ursachen haben:

♦ infektiöse Ursachen
♦ therapeutisch-iatrogene Ursachen
♦ nicht-iatrogene mechanische Ursachen
♦ hämatogene Ursachen
Pulpitis als Folge einer absteigenden Parodontitis
♦ akute Entzündungen um die Wurzelspitze des benachbarten Zahnes
♦ Erkrankungen der Kieferhöhle
♦ hoch dosierte Kräfte bei kieferorthopädischer Behandlung

Grosses Zahnlexikon

Das Zahnwissen-Lexikon ist ein Zahnmedizin-Nachschlagewerk als Online-Wörterbuch für Zahnpatienten.

Das grosse Zahnlexikon von OPTI-DENT ist ein Zahn-Medizin-Lexikon für Zähne, Mund und Kiefer, das zur Verständlichkeit der Zahnbehandlung und Zahnsanierung beim Zahnarzt beitragen soll. Das Zahnlexikon kann die Beratung beim Zahnarzt oder eine Angstberatung (Hilfe bei Zahnarztangst) nicht ersetzen, denn das grosse Zahnlexikon kann nur Angaben liefern, wenn man die Zusammenhänge der Behandlung beim Zahnarzt nicht verstanden hat. Das grosse Zahnlexikon bietet ihnen die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Begriffe der Zahnmedizin zu informieren, so auch über die Zahnästhetik, Bioästhetik, Bioprothetik oder über die biologische Zahnmedizin wie auch über den Zahnersatz und deren Zahnsanierungs-Kosten etc. Das Vertrauen zum Zahnarzt und dessen Aussagen ist jedoch sehr wichtig, im Besonderen bei Zahnarzt-Angst, wo ein guter Zahnarzt gefragt ist, der Verständnis und viel Erfahrung mit Zahnarztangst hat, aber auch eine Dämmerschlafnarkose anbieten kann.