Kronenflucht
Die Kronenflucht bezeichnet in der Zahnmedizin einen Winkel zwischen der Achse der Zahnkrone und Wurzelachse.
Stark ausgeprägt ist die Kronenflucht im Seitenzahnbereich des Unterkiefers, wo die Kronen zur Zunge hin flüchten. Im Seitenzahnbereich des Oberkiefers neigen sich die Kronen nur leicht zur Wange hin. Als Kronenflucht bezeichnet man in der Zahnheilkunde einen Winkel zwischen der Achse der Zahnkrone und Wurzelachse und gehört zusammen mit dem Winkelmerkmal, dem Wurzelmerkmal und dem Krümmungsmerkmal zu den Zahnmerkmalen die eine Zuordnung eines Zahnes zum Oberkiefer oder Unterkiefer ermöglichen. Durch die Kronenflucht wird die Kraft, welche für die Nahrungszerkleinerung aufgebracht werden muss, an die physiologischen Gegebenheiten des Kiefergelenks angepasst, denn nur so ist eine effiziente Mahlbewegung möglich und Gewährleistet. Eine Vernachlässigung der Kronenflucht bei umfangreichen Veränderungen der Kauflächen mehrerer Zähne (Zahnfehlstellungen) oder bei totalem Zahnverlust kann zu Kiefergelenksproblemen bzw. Kiefergelenkbeschwerden führen. Die Kronenflucht ist hauptsächlich ein Merkmal der Unterkiefer-Seitenzähne, denn dort zeigt die Achse der Zahnkrone zeigt im Vergleich zur Zahnwurzel eine deutliche Neigung nach Lingual und ist nach dorsal stärker werdend. Die Spitze des tragenden, vestibulären Höckers liegt somit in der Verlängerung der Wurzelachse. Siehe auch Zähne bewegen sich "Zahnstellung".