Dentikel
Der Begriff Dentikel bezeichnet zwei von der Struktur und Form sowie von der Entstehung her unterschiedliche Hartsubstanzbildungen, die in oder am Rande der Zahnpulpa vorkommen.
Dentikel als Pulpasteine und Dentinkörnchen sind zahnbeinähnliches Gebilde innerhalb der Zahnmarkhöhle eines Zahnes und sind hin und wieder für neuralgiforme Beschwerden verantwortlich. Bei grösserer Ausdehnung können sie im Röntgenbild als Opazitäten erkennbar werden. Dentikel kann zu Erschwernissen und erheblich behinderungen bei der Wurzelkanalbehandlung führen. Aufgrund ihrer Herkunft werden Dentikel in echte und unecht unterschieden. Die echten Dentikel werden von Odontoblasten gebildet, die aber nicht mit der Odontoblastenschicht des Dentins in Verbindung stehen. Es sind während der Zahnentwicklung gebildeter Dentikel aus irregulärem Dentin. Danach enthalten echte Dentikel Kanälchen, unechte Dentikel dagegen keine Kanälchen auf. Unechter (falscher) Dentikel entsteht erst nach Abschluss der Zahnentwicklung aus geschichteten Lagen verkalkten Gewebes, d.h. sind einfache Kalkablagerungen im Pulpengewebe. Gemeinsam ist diesen Hartsubstanzbildungen die makroskopisch kugelige bis knotige Form und die Lokalisation, denn beide entstehen zuerst frei im Pulpencavum und können mit der Zeit mit der Dentinwand verwachsen (adhärente Dentikel) bzw. dem Dentin aufsitzende Dentikel oder von ihr eingeschlossen werden (interstitielle Dentikel) bzw. innerhalb des normalen Dentins sich befinden.